Von: Kubitschek Maria [mailto:Maria.Kubitschek@bmvit.gv.at]
Gesendet: Montag, 09. September 2013 13:11
An: Martin.Toegel@speed.at
Betreff: WG: Diskussionsveranstaltung zum Thema Fluglärm
Vertraulichkeit: Persönlich

 

 Sehr geehrter Herr Tögel !

 

Ich ersuche sie ein letztes Mal um Verständnis, dass Frau BM an dieser Diskussion aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen kann. Wir haben ihnen das bereits im Frühjahr mitgeteilt. Als politischer Vertreter der SPÖ wird daher wie ebenfalls schon vor vielen Wochen mitgeteilt, Herr NR Abgeordneter und Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Parlamentes, Anton Heinzl an der Diskussion teilnehmen. Darüber hinaus erlaube ich mir zu ihrem letzten email noch folgende Anmerkungen zu machen.  

 

1.) darf ich Ihnen mitteilen, dass sich die gesetzliche Grundlage für die Kompetenz der ACG, Flugrouten festzulegen, aus § 120a LFG ergibt. Da das Luftfahrtgesetz ein Bundesgesetz ist, ist der Gesetzgeber in diesem Fall der Nationalrat.

 

§ 120a Luftfahrtgesetz lautet:

Allgemeine Flugsicherungsanordnungen

 

§ 120a. (1) Die Austro Control GmbH hat die zur sicheren, geordneten und flüssigen Abwicklung des Flugverkehrs unter Bedachtnahme auf die Abwehr von den der Allgemeinheit drohenden Gefahren aus dem Luftverkehr erforderlichen An- und Abflugverfahren und Verfahren für den Streckenflug festzulegen.

 

(2) Die Austro Control GmbH und die gemäß § 120 Abs. 2 betrauten Flugsicherungsorganisationen können im Rahmen der Wahrnehmung der ihnen übertragenen Flugsicherungsaufgaben die zur sicheren, geordneten und flüssigen Abwicklung des Flugverkehrs unter Bedachtnahme auf die Abwehr von den der Allgemeinheit drohenden Gefahren aus dem Luftverkehr erforderlichen allgemeinen Anordnungen treffen.

 

(3) Die Regelungen gemäß Abs. 1 und 2 sind in luftfahrtüblicher Weise kundzumachen.

 

2.) Zum Thema UVP sei darauf hingewiesen, dass die Kompetenz jeglicher UVP-Verfahren in Luftfahrtangelegenheiten (somit auch zur 3. Piste) nach dem UVP-G beim Amt der jeweiligen Landesregierung liegt, dem BMVIT kommen in diesem Fall keine Kompetenzen - auch nicht als Berufungsinstanz  - zu. Weiters erlaube ich mir noch festzuhalten, dass das Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich mit Beschluss der Europäischen Kommission vom 26. Jänner 2012 eingestellt wurde.

 

Mit freundlichen Grüßen

Maria Kubitschek

  

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: Martin Tögel [mailto:Martin.Toegel@speed.at]

Gesendet: Dienstag, 03. September 2013 18:54

An: Kubitschek Maria

Cc: flug@schiebl.at; doris.bures@spoe.at; fbm; norbert.darabos@spoe.at; werner.faymann@spoe.at

Betreff: Re: Diskussionsveranstaltung zum Thema Fluglärm

Vertraulichkeit: Persönlich

 

Sehr geehrte Frau Kabinettchefin Mag. Kubitschek,

 

vielleicht halten wir zu stark an unserer Meinung fest, sehen dies allerdings als Auswirkung davon, dass wir seit 9 Jahren von einer Stelle an die nächste verwiesen werden. Bisher sind wir davon ausgegangen, dass Flugrouten vom BMVIT erlassen werden, dass  also die ACG diese vorschlägt und der/die VerkehrsministerIn diese Routen dann erlässt, womit die Letztverantwortung im Verkehrsministerium liegt.

  

Nachdem wir aber nach wie vor daran interessiert sind, dazuzulernen, bitten wir um Information zur gesetzlichen Grundlage Ihrer Aussage „die ACG ist für die Lage der Flugrouten verantwortlich“. Weiters bitten wir um die Information, wo wir im Gesetz die Lage von Flugrouten finden können – wo also nachzulesen wäre, dass eine Routenänderung einer Gesetzesänderung und damit einer Beschlussfassung des Nationalrates bedarf. Wir würden uns dann auch umgehend mit den dafür verantwortlichen Stellen auseinandersetzen. 

   

Unabhängig davon sehen wird die formale Verantwortung der Verkehrsministerin auch in anderen Bereichen, die Gegenstand der Podiumsdiskussion sein werden. Dazu zählen u.a. die nicht erfolgte UVP zu den Flughafenausbauten, die vom europäischen Parlament bemängelte EX-Post-UVP, die Verordnung der Unzumutbarkeitsgrenze für Fluglärm, die Expertenauskünfte des Verkehrsministeriums auf Basis falsch ermittelter Daten des Flughafens und das Verfahren zur 3. Piste, welches nicht zuletzt auf diesen Punkten aufbaut.

 

Für die Zwischenzeit halten wir daher an unserem Wissenstand zur formalen Zuständigkeit fest, welcher für uns auch in der Einschränkung auf die rein politische Verantwortung von Nationalratsabgeordneten besteht, welche auch in Ihrem letzten Satz zum Ausdruck kommt: „Herr Abgeordneter Heinzl“ habe sich bereit erklärt, „ seiner "politischen Verantwortung" als Mandatar im Nationalrat nachzukommen“. Was diese politische Komponente der Verantwortung betrifft,  müssen wir bis zum Vorliegen gegenteiliger Beweise davon ausgehen, dass es auch innerhalb der SPÖ so etwas wie eine Hierarchie gibt, die sich nicht nur in einer Reihung der Kandidaten zur Nationalratswahl wiederspiegelt sondern auch darin, wer in der Regierung sitzt und wer nicht.

  

Bis zur Klärung dieser Fragen bleibt daher der Platz am Podium für die SPÖ-Spitzenkandidatin in unserem Wahlkreis, Frau Bundesministerin Bures, exklusiv reserviert.

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

Karl Schiebl und Dr. Martin Tögel für die

 

BI „Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste“

  

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: Kubitschek Maria [mailto:Maria.Kubitschek@bmvit.gv.at]

Gesendet: Dienstag, 27. August 2013 17:29

An: Martin.Toegel@speed.at

Betreff: diskussionsveranstaltung zum Thema Fluglärm

  

Sehr geehrter Herr Tögel

 

Bezugnehmend auf ihr e-mail vom 21. August darf ich folgendes festhalten:

 

Wenn es ihnen um die formale Zuständigkeit für die Lage von  Flugrouten und der Steuerung des Flugverkehres geht, würde ich ihnen empfehlen Vertreter der Austro Control einzuladen. Die Austro Control ist  per Gesetz die zuständige und damit verantwortliche Stelle für die Steuerung des Flugverkehres und die Lage von Flugrouten. Für die Beschlussfassung und damit auch die Änderung bestehender Gesetze ist andererseits das Parlament verantwortlich. Daher verstehe ich nicht, warum sie der Meinung sind, dass Herr Abgeordneter Anton Heinzl, Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Nationalrates und Verkehrssprecher der SPÖ, als "politisch unzuständig" gesehen werden könnte!  Herr Abgeordneter Heinzl hat sich sehr gerne bereit erklärt, an dieser Diskussion teilzunehmen und damit seiner "politischen Verantwortung" als Mandatar im Nationalrat nachzukommen - ich wüsste also nicht, was dagegen sprechen sollte, dass er genau das tut!    

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Maria Kubitschek 

 

 

Von: Martin Tögel [mailto:Martin.Toegel@speed.at]
Gesendet: Dienstag, 20. August 2013 07:56
An: maria.kubitschek@bmvit.gv.at
Cc: doris.bures@spoe.at; fbm@bmvit.gv.at; norbert.darabos@spoe.at; werner.faymann@spoe.at; flug@schiebl.at
Betreff: Erneute Einladung an Frau Bundesministerin Bures bei unserer Podiumsdiskussion im September mit der vom Fluglärm betroffenen Bevölkerung in Dialog zu treten.
Vertraulichkeit: Persönlich

 

Sehr geehrte Frau Kabinettschefin Mag. Kubicek,

Zuerst einmal Danke für die schnelle Antwort auf unser Mail.

Dazu ist festzustellen, dass wir in der 1. Anfrage vom 21.3. um Terminvorschläge für einen Dienstag oder Donnerstag im September gebeten haben. Antwort war, dass eine Teilnahme aus terminlichen Gründen nicht möglich wäre. Im Mail vom 4.7. haben wir uns erlaubt, die Frau Bundesministerin für einen weiteren Termin, konkret für Mittwoch den 11.9.2013 anzufragen. 

 

Vom Vertreter Wiens im Flughafen-Dialogforum, Herrn Gemeinderat Valentin haben die Betroffenen bei der letzten Podiumsdiskussion erfahren, dass er für die Fluglärmproblematik formal überhaupt nicht zuständig sei. Damit mussten wir uns die Kritik gefallen lassen, dass am Podium gar kein formal für den Flugverkehr und dessen Auswirkungen Zuständiger anwesend war. Daraus haben wir gelernt, dass es den Fluglärmbetroffenen nicht nur um die politische sondern auch um die formale Verantwortung für die Lage von Flugrouten und der Steuerung des Flugverkehrs geht. Diese liegt unbestreitbar bei der SPÖ-Verkehrsministerin und nicht beim Verkehrssprecher der SPÖ.

 

Daher erneuern wir die Einladung an die Liesinger SPÖ-Spitzenkandidatin und formal wie politisch zuständige Frau Bundesministerin Bures, mit der vom Fluglärm betroffenen Bevölkerung im Rahmen unserer Podiumsdiskussion in Dialog zu treten.

Mit freundlichen Grüßen,

für die BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"

Karl Schiebl und Dr. Martin Tögel

Infos und permanente Fluglärmmessung unter http://liesing.fluglaerm.at

 

 

Von: Kubitschek Maria [mailto:Maria.Kubitschek@bmvit.gv.at]
Gesendet: Freitag, 05. Juli 2013 14:46
An:
Martin.Toegel@speed.at
Betreff: Podiumsdiskussion im September

 

Sehr geehrter Herr Tögel!

 

Sie haben uns am 4. Juli eine neuerliche Einladung zu einer Podiumsdiskussion am 11.September zum Thema Fluglärm geschickt. Wir haben ihnen bereits im April mitgeteilt, dass Frau Bundesministerin Bures an dieser Veranstaltung nicht teilnehmen kann, daher ersuchen wir, sie im Programm nicht namentlich anzuführen. Die Tatsache, dass Frau Bundesministerin Bures diesen Termin nicht wahrnehmen kann, ist  allerdings kein Grund dafür,  dass der Platz der SPÖ am Podium frei bleiben soll.  Der Verkehrssprecher der SPÖ im Nationalrat, Herr Abgeordneter Anton Heinzl  wird sehr gerne an der Podiumsdiskussion teilnehmen. Ich ersuche sie daher, im Programm Herrn Abg Heinzl als SPÖ-Vertreter aufzunehmen - und bitte korrekterweise bevor sie es an 60.000 Leute verteilen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Maria Kubitschek

 

 

 

 

Von: Martin Tögel [mailto:Martin.Toegel@speed.at]
Gesendet: Donnerstag, 04. Juli 2013 08:36
An:
doris.bures@spoe.at; fbm@bmvit.gv.at
Cc: 'flug@schiebl.at';
norbert.darabos@spoe.at; werner.faymann@spoe.at
Betreff: Neuerliche Einladung zur Podiumsdiskussion
Vertraulichkeit: Persönlich

 

Sehr geehrte Frau Bundesministerin Bures!

 

Mit Bedauern haben wir feststellen müssen, dass Sie trotz frühzeitiger Anfrage zu keinem der mit Stand 21. März im September möglichen Termine für eine Podiumsdiskussion rund um das Thema Fluglärm Zeit hatten.

 

Umso mehr freut es uns, dass wir inzwischen einen neuen Termin gefunden haben, für den uns auch die Zusagen der 5 anderen Nationalratsparteien auf Bundesebene vorliegen. Daher möchten wir Sie auf Grund ihrer formalen wie politischen Zuständigkeit nochmals recht herzlich zu unserer Podiumsdiskussion einladen, die jetzt am Mittwoch den 11. September ab 19h stattfinden wird. Die Vorabversion der Einladung, von denen wir rund 60.000 Stück verteilen wollen, finden Sie im Anhang.

 

Dazu möchten wir anmerken, dass bei unserer ersten Podiumsdiskussion der Sessel der SPÖ leer blieb, während bei der zweiten Herr Gemeinderat Valentin mit der Aussage für Aufregung sorgte, dass er für das Problem formal nicht zuständig ist. Auch aus diesem Grunde wäre es bedauerlich, wenn die SPÖ den Platz am Podium diese Mal wieder frei lassen würde und wir uns auf das Verlesen lassen Ihrer Antworten beschränken müssten.

 

Abschließend erlauben wir uns darauf hinzuweisen, dass auch permanente Hinweise auf einen vom Flughafen finanzierten privaten Verein Namens "Dialogforum" nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die formale Verantwortung für den gesundheitsschädlichen Fluglärm beim Infrastrukturministerium liegt. Dies umso mehr, als dieser Verein die Ergebnisse der Mediation sichern, aber diese nicht weiterführen soll und schon daher ungeeignet ist, Veränderungen herbeizuführen. Auch geht es schon am Sinn einer Mediation vorbei, wenn diejenigen, zu deren Lasten entschieden wurde, als nicht paktfähig ausgegrenzt oder gleich gar nicht eingeladen werden. Wenn nunmehr auch noch für jede Veränderung die Zustimmung jener verlangt wird, die privat oder wirtschaftlich davon profitieren, dass unnötig viele Menschen von Fluglärm betroffen sind, ist davon keine Lösung im Interesse der Steuerzahler zu erwarten.

 

Verdeutlichen lässt sich dies u.a. durch das Ihnen bereits am 21.3. übermittelte Protokoll der nicht öffentlichen Bezirkskonferenz Gänserndorf oder dadurch, dass die einzige Veranstaltung des Dialogforums ohne Zutrittbeschränkung – die Stadtkonferenz Wien - seit Jahren nicht mehr stattgefunden hat. 

 

Mit freundlichen Grüßen, 

für die BI „Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste“

Karl Schiebl und Dr. Martin Tögel, 1230 Wien

Infos und permanente Fluglärmmessung unter http://liesing.fluglaerm.at